Sinfonieorchester Basel
Jean-Guihen Queyras, Violoncello
Ivor Bolton, Leitung
Igor Strawinsky
Suite Nr. 1 und Nr. 2 für kleines Orchester (1921/25)
Pjotr Iljitsch Tschaikowski
Rokoko-Variationen für Violoncello und Orchester A-Dur, op. 33 (1877)
Jacques Offenbach
Gaîté Parisienne, Suite, Arrangement von Manuel Rosenthal (1938)
Die beiden Suiten, die Igor Strawinsky 1921 und 1925 für kleines Orchester anfertigte, sind musikalische Fingerübungen des instrumentationsfreudigen Komponisten. Ihr Ursprung liegt in Klavierstücken für Kinder. In seinen Erinnerungen verriet Strawinsky, dass er dabei an augenzwinkernde musikalische Porträts seiner Freunde dachte. Die Polka zum Beispiel sei eine Karikatur des Ballett-Impresarios Sergei Djagilew, der ihm «wie ein Dompteur mit einer langen, knallenden Peitsche» erschienen sei. Dass Jacques Offenbach einmal zum König der gehobenen musikalischen Unterhaltung im Paris des zweiten Kaiserreiches werden sollte, war nicht unbedingt voraussehbar. Merkwürdigerweise findet sich unter den fast hundert Bühnenwerken Offenbachs nur ein Stück, das explizit für Ballett geschrieben wurde. Da sich aber in seinen Werken überall Polkas, Mazurkas, Walzer, Galopps und Menuette finden, ist es nicht verwunderlich, dass sich die Ballettkünstler auch seiner sonstigen Musik angenommen haben. Auf diese Weise entstand auch das Ballett Gaîté Parisienne. Es ist eine posthume Zusammenstellung von Stücken aus verschiedenen Werken Offenbachs um eine Handlung, die, wie bei so vielen seiner Stücke, in der Pariser Halbwelt angesiedelt ist. Als Pjotr Iljitsch Tschaikowski seine Rokoko-Variationen schrieb, war er auf der Flucht. Im Kopf reiste er zurück ins 18. Jahrhundert, wo die Welt weiss gepudert war, man vor lauter hochtoupierten Perücken kaum etwas sehen konnte und die Lust am Tanzen gross war.
Happy New Year!
Sinfoniekonzert
Donnerstag, 05. Januar 2017
19:30
Die Einführung findet um 18.30 Uhr im Foyer des Theater Basel statt.